Die Vorteile der frühzeitigen Spracherziehung

von Irena Köstenbauer

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Es gilt als bewiesen, dass zwei- oder mehrsprachige Kinder einen höheren Vernetzungsgrad von Gehirnzellen aufweisen als die Kinder, welche nur mit einer Sprache aufgewachsen sind. Dieser höhere Vernetzungsgrad steht in einem direkten Zusammenhang mit dem IQ (Intelligenzquotienten) und der Entwicklung des Kindes.

Der allgemeine Wortschatz von diesen Kindern gilt als ausgeprägter, differenzierter und größer.

Verschiedene Studien, welche an Schulen stattfanden, zeigten, daß diese Kinder auch in anderen Fächern bessere Resultate erreichten als ihre einsprachigen Kollegen.

Die zusätzliche intellektuelle Anforderung bei einer frühzeitigen zweisprachigen Erziehung beeinflusst die weitere geistige Entwicklung des Kindes durchaus POSITIV und nicht, wie noch immer vielfach behauptet wird, in negativer Weise.

Es wurde beobachtet, dass auch wenn der bilinguale oder frühzeitige Lernprozess unterbrochen wurde, bei einem späteren Wiedereinstieg diese Kinder schneller lernten als ihre einsprachigen Kollegen.

Frühzeitige Spracherziehung kann nur sehr schwer nachgeholt werden.

Zum Weiterlesen eine interessante Quelle: Colin Baker "A Parent's and Teacher's Guide to Bilingualism" 1995

Ab welchem Alter ist es sinnvoll?

In zweisprachigen Familien sollte ab der Geburt des Kindes begonnen werden. Ansonsten ab dem vierten Lebensjahr.

Es ist kein Zufall, dass das Alter von 4 - 6 Jahren für den Beginn eines Fremdsprachenunterrichts empfohlen wird.

Im Alter zwischen dem 2. und dem 4. Lebensjahr wird die Phase der Verfestigung der Muttersprache abgeschlossen. Der Beginn des Erlernens einer Fremdsprache kollidiert daher nicht mehr mit der weiteren Beherrschung der Muttersprache.

Im Alter zwischen dem 4. und dem 10. Lebensjahr funktioniert der für die Sprachimitation zuständige Apparat am besten, und das Gehirn eines Kindes besitzt die größte Flexibilität sowie eine besondere Fähigkeit, die für die Aneignung einer fremden Sprache unentbehrlich ist. In diesem Lebensabschnitt ist das Kind auch in der Lage, mit derselben Schnelligkeit sogar mehrere Fremdsprachen zu erlernen!

Die Untersuchungen auf dem Gebiet der Neuropsychologie und Neurophysiologie ergaben, dass zwischen dem 4. und 8. Lebensjahr die Laterisation der Gehirnhemisphären stattfindet. In dieser Periode gewinnt die für die Sprache verantwortliche linke Gehirnhemisphäre die Oberhand. Zwei Jahre später, das heißt im Alter von ca. 10 Jahren, ist die sogenannte Sprachempfänglichkeitsbereitschaft bereits nicht mehr vorhanden.

Auch die Untersuchungen auf dem Gebiet der Laryngologie lieferten Beweise dafür, dass man eine Fremdsprache nur bis zum ca. 10. Lebensjahr praktisch akzentfrei erlernen kann. Bis zu diesem Alter reagiert das Kindesohr auf alle Wellenlängen. Aus diesem Grund haben jüngere Kinder keine Probleme mit der Aussprache und fehlerfreier Nachahmung von Lauten. Nach dieser Periode werden von unserem Gehörapparat ausschließlich solche Wellenlängen wahrgenommen, die für unsere Muttersprache charakteristisch sind.

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Worauf muss geachtet werden?

Das Erlernen einer Fremdsprache bei den Kursen von English For Kids® basiert zwar auf dem Erwerb der eigenen Muttersprache, aber folgende, wichtige Punkte sollten beachtet werden:

Das Verhältnis der Muttersprache zur Fremdsprache = 85 : 1

Muttersprache: ca. 7 Stunden pro Tag, das sind ca. 2.555 Stunden pro Jahr
Fremdsprache: 1 Stunden pro Woche, das sind ca. 30 Stunden pro Unterrichtsjahr

Werden die 2.555 Stunden, in denen wir unsere Muttersprache verwenden, in Bezug gesetzt zu den 30 Stunden die zum Erlernen einer Fremdsprache aufgewendet werden, erhalten wir ein Verhältnis von ca. 85 : 1.

In diesem Beispiel ist allerdings nicht berücksichtigt, dass schon viele Jahre Spracherfahrung in der Muttersprache vorliegen und diese nur sehr schwer bis gar nicht mehr eingeholt werden können.

Alleine diese trockene Verhältniszahl zeigt, dass möglichst frühzeitig mit dem Sprachunterricht begonnen werden sollte. Besonders im Hinblick auf die zukünftigen schulischen Anforderungen unserer Kinder.

Und es sollte auch aufgezeigt werden, dass keine "Wunder" erwartet werden können.

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